Im Rückblick wird es wohl die heißeste Phase während des Kommunalwahlkampfs 2020 gewesen sein, als unser Landratskandidat Volker Schmidt am Donnerstag, den 20. August, die Firma Alberts bei uns in Herscheid besucht hat. Zusammen mit unserem Landtagsabgeordneten Gordan Dudas und einer Corona-bedingt kleinen Gruppe von uns Herscheider SPD’lern folgte er einer Einladung des Firmenchefs Dietrich Alberts zu einem Kennenlernen mit Gedankenaustausch am Nachmittag.
Nun ist Herr Alberts nicht gerade ein der Öffentlichkeit unbekanntes Wesen, aber da Volker als Leiter des Fachbereichs „Gesundheit und Soziales“ im Märkischen Kreis automatisch zum Leiter des Corona-Krisenstabs für unsere Gegend wurde und damit, anders als ihm lieb sein konnte, ungefähr seit Anfang des Jahres auch im öffentlichen Interesse steht, kannte man sich, aber an einem Tisch hatte man bis dahin noch nicht gesessen.
Auf den üblichen Betriebsrundgang hatte man zur Vermeidung von Corona-Infektionen verzichtet, so dass diese Tischrunde sofort eröffnet wurde und alle erstaunt waren, dass schon mehr als zwei Stunden vergangen waren, als sich auf allen Zetteln das Abhaken der Stichpunkte einem Ende näherte: Infrastrukturmaßnahmen war ein erstes großes Themenfeld, Rahmenbedingungen für eine leichtere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein weiteres, der sich abzeichnende Fachkräftemangel in unserem „Industriegebiet im Grünen“, die überfällige Abkehr von dem Verbrauch fossiler Brennstoffe und damit verbunden die Einschätzung des Wertes eines attraktiven öffentlichen Personennahverkehrs innerhalb des Gesamtbildes unserer Öko-Bilanzen bildeten die Big-5-Themen.
Exemplarisch zum ersten und zum letzten Punkt in dieser Auflistung eine kleine Zusammenfassung der Diskussionsbeiträge als Beleg des Niveaus, auf dem dieses Gespräch zum Nutzen beider Seiten stattfand (die Kunst sei, dass das Gut-Gemeinte am Ende auch das „Prädikat“ Gut-Gemacht verdient):
Über das Dass, dass also die Digitalisierung vorangetrieben gehört, darin war man sich schnell einig. Zu Bedenken wurde gegeben, dass man sich auch über das Wie rechtzeitig Gedanken machen müsse. Es dürfe nicht zu ärgerlichen, schwer zu behebenden Ausfällen kommen, weil man aus Kostengründen zunächst nur eine sternförmige Vernetzung favorisieret habe und nicht so früh wie möglich eine multidirektionale mit Hilfe von Ringstrukturen, in die möglichst viele Verteilerpunkte aufgenommen werden sollten.
Dass der Personennahverkehr attraktiver gemacht werden muss, ist ebenfalls ein Gebot der Stunde. Neue Kommunikationsmöglichkeiten erschließen hier Chancen zur Gestaltung von bedarfsgerechten Angeboten. Ob sich dabei der klassische Weg über größere Flächenabdeckung und höhere Taktungen von Einsätzen auf bewährten Linien als marktgerecht bestätigt oder die Berücksichtigung der Belange von Berufspendlern bei steigender Arbeitszeitflexibilität noch genauer erfolgen muss, wurde als entscheidende Frage benannt.