„Es geht in die richtige Richtung“

Foto: D. Grein

In der Rammberghalle hatte Schmalenbach zuvor einen Überblick über die aktuelle Situation der Gemeinde und die Schwerpunkte seiner zukünftigen Tätigkeit gegeben. Beides, sowohl Gegenwart als auch Zukunft, stehen unter dem Einfluss der Coronakrise, die eine abschätzbare Entwicklung erschwert.
Als eines von vielen aktuellen Beispielen nannte Schmalenbach neben den Gemeindefinanzen das Herscheider Klimaschutzkonzept, dessen Erstellung online vorangebracht werden muss. Das geplante Treffen (genannt Klima-Cafe), bei dem die Besucher ihre Verbesserungsideen einbringen sollten, müsse coronabedingt entfallen.

Auf den Immobilienmarkt und auch auf die Einwohnerentwicklung Herscheids habe die Pandemie hingegen keinen negativen Einfluss. Die Bildungswanderung aus der Ebbegemeinde könne zwar nicht gebremst werden. Doch insbesondere für junge Familien sei Herscheid ein reizvoller Standort, wie die Vermarktung der Grundstücke im Neubaugebiet Rotmilanweg gezeigt habe.
„Es beginnt eine neue Zukunft für das Wohnen im ländlichen Bereich“, geht Schmalenbach von einer höheren Nachfrage an Grundstücken und Häusern in der heimischen Region aus.
Umso wichtiger seien Standortfaktoren wie eine funktionierende Infrastruktur, zu der heutzutage insbesondere ein schneller Internetzugang zähle. Der Bürgermeister rechnet mit dem Ausbaubeginn (Glasfaser bis ins Haus) Anfang 2021.
Auch in der Verwaltung werde der Bereich der Online-Dienstleistungen erweitert; unter anderem wird zum1. Juli eine neue Mitarbeiterin im Rathaus ihren Dienst aufnehmen, die sich um die Öffentlichkeitsarbeit im Bereich der sozialen Netzwerke kümmern soll.

Radwegenetz („wir brauchen eine kreisweite Planung“), Tourismus-Projekte mit den Volme-Kommunen, Bildungszentrum Rahlenberg, Investitionen ins Straßennetz (begünstigt durch
die Förderung für das Wegemetzkonzept). Schmalenbach nannte viele kommende Tätigkeitsfelder.
Auf Nachfrage der SPD ‚nahm er Stellung zum Presswerk-Abriss: Die seit Jahren leerstehenden Firmenhallen an der Hohle Straße werden weiter für den Rückbau vorbereitet.
„Dort wird gearbeitet, zumindest geht es in die richtige Richtung“, sagte der Bürgermeister. Doch in welcher Intensität, könne er nicht feststellen.

Der Abriss des Presswerks hat sich zum Dauerthema entwickelt. Bürgermeister Schmalenbach erklärte, dass die Kontaktaufnahme mit dem Besitzer schwierig sei. Die Verwaltung habe erneut den Eigentümer angeschrieben, um den Stand der Dinge zu erfragen, allerdings keine Antwort erhalten. Für eine andere industrielle Brache konnte der Bürgermeister Fortschritte vermelden: Das einstige Kümesta-Gelände in Weiße Ahe soll reaktiviert werden. „Wir wollen die Fläche wieder vermarkten“, gab der Bürgermeister die Marschrichtung bekannt.
Die elf stimmberechtigten SPD-Mitglieder nutzten die folgende Aussprache, um einzelne Aspekte wie ein Entwicklungskonzept für den Ortsteil Hüinghausen und die Grundsteuerreform zu thematisieren. Abschließend füllten die Sozialdemokraten einen Fragebogen aus, mit dem der Bürgermeister die Meinungen der Bürger zur weiteren Entwicklung der Gemeinde erfragen möchte. (ST v. 09.06.2020)