

Besonders viel Lob erhielt das Pflegenetzwerk Plettenberg-Herscheid, das Schmidt ein Vorzeigeprojekt nannte und Vorbild für den ganzen Kreis sein sollte. Dennoch gibt es auch in der Ebbegemeinde Verbesserungsbedarf: Unser Seniorenheim ist ständig ausgebucht und viele Herscheider müssen woanders hin, berichtete SPD-Mitglied Wolfgang Vöpel in einer anschließenden Diskussion.
Schmidt erklärte daraufhin: Für ein größeres Angebot braucht man eigentlich nur einen Investor und in Herscheid wird es sich lohnen. Doch die Investoren sind derzeit eher zurückhaltend. Denn um zu investieren, müsse genügend Pflegepersonal, darunter vor allem Fachkräfte, parat stehen und daran fehle es in der heimischen Region. Dies zeige sich ebenso im Rettungswesen: Zum Glück gibt es bei uns die Helfer vor Ort, so Vöpel, der auch diesbezüglich auf mehr Unterstützung hofft.
Mit Blick auf die Transformation der Berufswelt und das Verschwinden von Arbeitsplätzen warnte Volker Schmidt: Wenn wir nicht aufpassen, bekommen wir hier eine Strukturkrise wie früher im Ruhrgebiet. Um den Klimaschutz ernsthaft voranzutreiben, sei es notwendig, den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen und dafür mehr Geld in die Hand zu nehmen: Die MVG hat gute Ideen, aber es fehlen die finanziellen Mittel.
Der 63-jährige Volker Schmidt möchte im Rahmen der Kommunalwahl im Herbst für die SPD als Landratskandidat ins Rennen gehen. Daher nutzte er seinen Besuch in Herscheid, um sich den heimischen Genossen vorzustellen.
Schmidt ist aktuell Fachbereichsleiter für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz beim Märkischen Kreis und möchte im September Nachfolger von Landrat Thomas Gemke werden. Als Ur-Lüdenscheider sei er oft und immer gerne in Herscheid, sagte Schmidt, der schon seit über 40 Jahren im Kreishaus beruflich tätig ist. Dementsprechend tief verwurzelt in der Region, habe er sich nach der Frage seiner Partei zu einer Kandidatur ohne große Bedenkzeit dafür entschieden, anzutreten.
Doch wofür steht das langjährige SPD-Mitglied? Ich bin ehrlich, offen und direkt, hob er seine Eigenschaften hervor, mit denen er auch Fairness und Toleranz vertreten wolle. Den Märkischen Kreis bezeichnete er als attraktive Industrieregion im Grünen, mit der man sich nicht verstecken müsse.
Daher gelte es, die guten Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Region besser darzustellen. Er warb für eine Kampagne der Südwestfalen-Agentur, die Vorteile des Kreises bekannter machen soll. Damit könne man sich auch mehr um das Problem des Fachkräftemangels kümmern. (ST v. 15.03.2020)