Freibadsanierung rückt näher

Die elementarste Veränderung, die mit der Sanierung des Herscheider Freibades einhergeht, ist die Erneuerung des Schwimmerbeckens. Das jetzige Becken ist inzwischen fast 50 Jahre alt. Es besteht aus glasfaserverstärktem Kunststoff und ist undicht. Deshalb soll es durch ein neues energie- und kosteneffizientes Edelstahlbecken ersetzt werden. Dieses wird geringfügig kleiner
ausfallen, damit der Schwallwasserbehälter des Freibades erhalten bleiben kann. Im Schwallwasserbehälter sammelt sich das überlaufende Wasser aus den Schwimmbecken, bevor es zur Aufbereitung weitergeleitet wird. Um das Wasservolumen zu reduzieren, wird das Sprungbecken verkleinert. Außerdem werden die Bahnen etwas schmaler, bleiben aber alle erhalten. Weber betont:
„Die Bahnen haben dann immer noch Normbreite.“ Dementsprechend sind sie nach wie vor für Wettkämpfe geeignet.
Auch die Wassertiefe wird sich im Schwimmerbereich etwas verringern, nämlich auf 1,40 Meter im flachsten Bereich und auf 1,80 Meter im tiefen. Weil der Schwallwasserbehälter relativ neu und noch voll funktionsfähig ist, kann durch seinen Erhalt Geld gespart werden.
Momentan wird davon ausgegangen, dass die Sanierung des Freibades 2,5 Millionen Euro kosten wird. 2,25 Millionen Euro stammen davon aus Bundesfördermitteln.
Das Sprungbecken soll bis 2021 auch eine neue Sprunganlage
bekommen. Nicht klar ist bisher, ob es wieder Sprungbretter geben wird, oder stattdessen starre Sprungtürme. „Der Spaßfaktor ist bei beiden Anlagen gegeben“, betonte Gunnar Preibusch, Meister für Bäderbetriebe im Herscheider Freibad. „Starre Sprungtürme
bergen aber weniger Verletzungsgefahren.“
Hinzu komme, dass sich in der Vergangenheit Anwohner über die Lautstärke der jetzigen Sprungbretter beschwert hatten. „Es gibt auch
die Möglichkeit, weichere Gummirollen unter den Brettern zu installieren, die leiser sind. Letztendlich ist die Frage, was man haben möchte“, sagt Preibusch.
Im Zuge der Sanierung soll auch der Parkplatz des Freibads weiter ausgebaut werden. Die Verantwortlichen um Lothar Weber haben
zwar noch keine konkreten Pläne vorliegen, sind sich aber einig, dass die Fläche unter anderem besser befestigt werden soll.
„Der Schotter stellt insbesondere bei Niederschlägen ein Problem dar, weil bei starkem Regen die Steine mit weggespült werden“, erklärte Weber. Dies führe nicht selten dazu, dass die Gullys verstopfen. Asphaltieren wolle man die Stellplätze aber auch nicht, weil das Wasser versickern können soll.
Der Eingangsbereich des Freibads soll ebenfalls neu gestaltet werden. Im Vordergrund stehe dabei, das Kassenhäuschen mehr ins Zentrum zu rücken. Gemeint ist damit allerdings nicht das räumliche Zentrum, sondern vielmehr das visuelle. Für Besucher soll demnach schneller ersichtlich sein, wo sie Informationen erhalten und
wo sie bezahlen müssen.
„Die Kasse ist im Moment ja eher versteckt“, sagt Weber. Er kann sich vorstellen, einen Glasanbau zu machen, der schneller ins Auge sticht
und außerdem „transparenter und offener wirkt“. Konkrete Planungen gebe es in dieser Hinsicht aber noch nicht. Klar ist hingegen: Mit
Abschluss der Sanierung soll ab 2021 das Freibad barrierefrei sein. Das ist vor allem wegen der Drehkreuze an den Ein- und Ausgängen momentan noch nicht der Fall. Die Gemeinde wolle außerdem die Stellplätze für Fahrräder erweitern und in ihrer Beschaffenheit verbessern. Weber könne sich auch vorstellen, Ladesäulen für die
derzeit beliebten E-Bikes zu installieren. Auch die Sozialräume für die Mitarbeiter sollen modernisiert werden. (ST v. 26.08.2019)