Auf der Suche nach bunten Ostereiern

Seit rund 40 Jahren pflegt der SPD-Ortsverein Herscheid die Tradition der Ostereiersuche. Im Wald oberhalb Unterm Sterl wurden in diesem Jahr wieder jede Menge Tüten mit bunten Schokoladeneiern und Osterhasen versteckt. Unter Ästen, hinter Bäumen und Sträuchern fanden sie ihren Platz.
Doch lange mussten sie dort nicht verharren, denn die Kinder liefen in Windeseile gezielt darauf zu und sicherten sich eine der gut gefüllten Tüten. Auch wenn der eine oder andere kurz den Halt verlor und abrutschte: die Tränen waren schnell wieder getrocknet. Dafür sorgte SPD-Landtagsabgeordneter Gordan Dudas mit seinen tröstenden Worten, der auch in diesem Jahr wieder den Startschuss gab und sich mit einer Ostertüte in der Hand wie ein Kind fühlte.
Frank Pierskalla und Uwe Köster übernahmen im Vorfeld die Rolle des Osterhasen. Pünktlich zum Start um 14 Uhr zeigte sich die Sonne, die sich zuvor doch schwer tat. Wie im vergangenen Jahr hat es auch dieses Mal wieder mit dem Wetter geklappt, sonst hätte die Ostereiersuche im Schnee stattfinden müssen.
In der Rammberghalle warteten Kuchen, Waffeln und Getränke auf die Kinder, die schnell wieder im Tal ankamen. Das Theater Don Kidschote aus Münster trat dieses Mal mit dem Bühnenprogramm „Die wunderbare Welt des Doktor Dolittle“ auf. Der mit den Tieren sprechende Doktor Dolittle, gespielt von Christoph Bäumer, lebt
mit seiner hochnäsigen Schwester im kleinen Dorf Puddlesby. Seine Schwester meckert jeden Tag, dass die Tiere nicht so wichtig sind und kein Geld bringen. Doch für den Doktor sind alle gleich. Eines Tages verwandelt sich die Schwester in einen Frosch und Doktor Dolittle freut sich anfangs über die Ruhe. Aber dann merkt er, wie sehr sie ihm fehlt. In Begleitung seiner Tiere macht er sich auf die Suche nach seiner Schwester. Die Geschichte findet ein gutes Ende. Die Schwester gründet eine Froschfamilie und kommt selber zu der Einsicht, dass auch die Tiere etwas zu sagen haben.
Fest steht schon jetzt: Die Ostereiersuche wird fortgesetzt, auch wenn zwei Tage vor diesem Ereignis Zweifel im Raum standen, ob die Anmeldezahlen der vergangenen Jahre erneut erreicht werden können. Aber: „Es ist immer wieder ein guter Erfolg mit stabilen Zahlen“, so Peter Reinhardt von der SPD Herscheid. Von Jahr zu Jahr
schwanken die Zahlen, was unter anderem auf das Wetter zurückzuführen ist.
In diesem Jahr nahmen zwei ausländische Familien aus Herscheid und Hüinghausen mit jeweils vier und fünf Kindern an der Ostereiersuche teil. Die aus Afghanistan und aus dem Irak stammenden Migranten wurden bereits letztes Jahr mit einbezogen, auch wenn zu Beginn Hemmnisse aufgrund der Verständigungsschwierigkeiten bestanden haben. Mittlerweile beherrschen die Eltern durch die Unterstützung der Ehrenamtlichen in Herscheid die deutsche Sprache, die Kinder sprechen sogar akzentfrei. „Es gehört einfach mit dazu, dass man da auch Obacht gibt und sie nicht außen vor lässt“, freut sich Peter Reinhardt, den Familien die Möglichkeit zu geben, sich in die Gemeinschaft zu integrieren.
Wie lange die Tradition der Ostereiersuche genau besteht, weiß niemand. „Meine Tochter war schon dabei und auch die Kinder vor ihr“, erinnert sich Peter Reinhardt. Nur die alte Garde könnte es heute noch wissen, wie lange genau die Ostereier in Hüinghausens Wäldern gesucht werden. Zur Tradition gehört mittlerweile auch das Theater Don Kidschote, das mit wechselnden Bühnenprogrammen und den Kindern schon bekannten Geschichten nach der erfolgreichen Ostereiersuche den Abschluss des Nachmittags bildet.
Gerne besucht werden solche traditionellen Veranstaltungen von den Offiziellen aus Land und Bund. Neben Gordan Dudas kam auch wieder die Kinder- und Jugendärztin Nezehat Baradari Gücer, die im vergangenen Jahr noch für den Bundestag kandidierte, eigens aus Attendorn nach Hüinghausen. Sie ist jetzt die erste in der Nachrückliste – sobald jemand der jetzigen Abgeordneten aus der SPD ausscheidet, rückt sie nach.
Besonders gelobt wird immer wieder der Einsatz der SPD-Frauen und auch jener Frauen, die gar nicht in der Partei organisiert sind. Sie kümmern sich um die Kuchen und die Waffeln. „Das ist ganz toll und da gibt es keinen Engpass und überhaupt keine Probleme. Bisher sind wir damit gut ausgekommen“, freut sich Peter Reinhardt über die Unterstützung. Der finanzielle Faktor, der sich im Jahresbudget bemerkbar macht, schmerzt nicht allzu sehr, sieht man sich die glücklichen Kinder an.
Dank der Organisatoren Wolfgang Vöpel, Uwe Köster, Peter Reinhardt, Erwin Pierskalla und Frank Pierskalla konnte die diesjährige Ostereiersuche erneut erfolgreich durchgeführt werden. Alle hoffen auf einen weiteren Fortbestand der traditionellen Suche nach den Ostereiern. (Simone Rein im ST v. 26.03.2018)