
Bei der Wahlversammlung gab Uwe Schmalenbach den Mitgliedern einen Rückblick auf die geleistete Arbeit in der vergangenen Wahlperiode und einen Ausblick auf die neue Wahlzeit.
Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel richtig setzen. Mit diesen Worten des Philosophen Aristoteles bedankte sich Bürgermeister Schmalenbach für die Einladung. Die Segel richtig setzen möchten wir auch für unser kommunales Schiff. Wir sind auf einem guten Weg und haben in den letzten Jahren noch einmal Fahrt gemacht. Wenn er bereits jetzt als Bürgermeisterkandidat spreche, tue er dies schneller, als er es sich vor vier Jahren vorgestellt habe. Er verzichte auf eine gesonderte Bürgermeisterwahl 2015 und auf 1,5 Jahre seiner aktuellen Amtszeit und stelle sich am 25. Mai 2014 erneut zur Wahl. Denn die zusätzlichen Kosten und nicht unerheblichen Verwaltungsaufwand möchte ich der Gemeinde ersparen, so Schmalenbach. Er trete erneut als unabhängiger Einzelbewerber an.
Unsere Gemeinde hat sich in den vergangenen vier Jahren in vielerlei Hinsicht unglaublich gut entwickelt, erinnerte Schmalenbach an 500.000 Euro Fördermittel im Jahr 2010, welche in Bildung und Infrastruktur investiert wurden. 2011 wurde u.a. mit Hilfe der heimischen Wirtschaft das marode Frankfurter Kreuz umgebaut. Auch 2012 wurde in Hochwasserschutzmaßnahmen, Breitbandausbau, zwei neue Feuerwehrfahrzeuge, neuen Bürgerbus, Silbergausbau und vieles mehr investiert. Mit dem Gemeindeentwicklungskonzept (GEK) Herscheid 2025 wurden planerische Weichestellungen formuliert, um die Attraktivität und Wohnqualität des Dorfes mittel- und langfristig abzusichern. Die starke Bürgerbeteilung war der besondere Erfolg dieses Konzeptes. Mit Projekten wie Dorfladen, Ehrenamtsbörse und Eislaufbahn wurde die Umsetzung bereits begonnen. 2013 wurde mit der Sanierung des Spiekers und des Nichtschwimmerbeckens im Freibad begonnen und es gab den Startschuss für ein regionales Gesundheits- und Pflegenetzwerk. Mit dem kurz vor Weihnachten eingetroffenen 1. Förderbescheid wurde der Grundstein für die Umsetzung des GEK gelegt. 3,5 Mio Euro Landesförderung könnten fließen.
Aber vieles von dem, was Herscheid lebenswert mache: beruht auf der Tatkraft und Kompetenz, der Initiative und Kreativität der Menschen, die hier wohnen und wirken. Das wurde beim Radiotag WDR2 für eine Stadt deutlich. In Zukunft sei die Umsetzung des GEK mit 37 Projekten eine große Chance und spannende Aufgabe, bei der die Bürger ihre aktive Rolle behalten sollen. Mit Planungen für die Dorfwiesen und Alten Schulplatz könne man vielleicht schon 2014 beginnen. Allerdings bleibe die Finanzlage des Gemeindehaushaltes zunächst weiterhin schwierig. 2014 verbleiben von 7,7 Mio Euro Steuern nur 2,5 Mio für eigene Zwecke. Um bis 2022 zu einem Haushaltsausgleich zu gelangen, werden jährlich größere Anstrengungen nötig sein.
Herscheid müsse ein Ort für alle Generationen bleiben und der besondere Augenmerk älteren Menschen gelten. Deshalb gebe es erstmals einen Tag der Senioren. Wir müssen den demografischen Wandel gestalten und nicht fürchten. Man müsse die Menschen begeistern und zum Bleiben bewegen. Durch Arbeitsplätze, gesunde Finanzen, Familienfreundlichkeit und Gemeinschaftsgefühl. Herscheid verfügt über viele Vorzüge, mit denen wir uns positiv von anderen Kommunen unterscheiden: Topwohnlage, gute infrastruktur, kurze Anbindung an die Autobahn, hoher Erholungswert. (ST v. 03.02.2014)