Modernste Technik sichert Wachstum

Klein, aber fein. So könnte die in Hüinghausen ansässige Firma Gotzeina Drehtechnik charakterisiert werden. Sie steht eher im Schatten der auf der anderen Seite des Elsebachs ansässigen größeren Firmen Wilhelm Schröder, Teckentrup und Otto Huss.

Verstecken muss sich das rund 50 Mitarbeiter zählende Unternehmen indes nicht. In diesem Jahr wurde eine neue Halle gebaut und auf seiner picobello auf Vordermann gebrachten Grundstücksfläche an der Habbeler Straße steht noch ein Flächenvorrat von 2000 Quadratmetern zur Verfügung.

In den Hallen regiert modernste Technik. Davon überzeugten sich Mitglieder der SPD Herscheid bei ihrem Besuch. Wie „Präzision & Innovation“, so der Leitsatz des Unternehmens, umgesetzt werden, erläutert Geschäftsführer Gerhard Gotzeina bis ins kleinste Detail.

Die 48 Maschinen fertigen aus verschiedenen Rohmaterialien unterschiedlichste Drehteile mit komplexesten Geometrien. Langdrehteile von 3 bis zu 30 Millimetern Durchmesser sowie Kurzdrehteile bis zu 60 Millimetern Durchmesser.

Eine automatische Betriebsdatenerfassung, die jedes gefertigte Teil anzeigt, eine mit modernster Umwelttechnik ausgerüstete Waschanlage sind ebenso Standard wie mehrere Maschinen mit vielfältig einsetzbaren Messtechniken. „Innerhalb einer Minute können 20 bis 30 Maße bei einem Teil exakt berechnet werden,“ betont Gotzeina. Dieses Maschinen-Equipment werde auch von anderen Unternehmen genutzt und geschätzt. „Ist das die von der Automobilindustrie geforderte Null-Fehler-Produktion?“, so eine Frage aus dem Zuhörerkreis. „Nein, 100 Prozent sind nicht erreichbar“, betont Gotzeina. Ein minimaler Fehleranteil sei nie auszuschließen, auch weil Menschen am Werk seien. Diese seien jedoch hochqualifiziert, eine unabdingbare Voraussetzung für höchsten Qualitätsanspruch.

Die Kundschaft kommt aus der Automobilindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau, der Medizintechnik, Steuer- und Regeltechnik oder Umwelttechnik. Breit aufgestellt sei sein Unternehmen, so Gotzeina: „Der Hauptkunde bringt weniger als 15 Prozent des Umsatzes.“ Insofern blicke er optimistisch in die Zukunft. 98 Prozent der Produktion werde im Inland abgenommen. Es gebe Kunden, die Drehteile von Gotzeina nach China zur Weiterproduktion schicken, so der Geschäftsführer. „Unsere Preise sind gut,“ weiß Gotzeina. Und wenn Wettbewerber billiger produzieren würden, gehe das immer zu Lasten der Qualität.

Ein Blick auf die Umsatzzahlen des 1956 gegründeten Unternehmens zeigt ein stetes Wachstum: 1980 wurde mit 20 Mitarbeitern ein Umsatz von umgerechnet ca. 1 Million Euro erwirtschaftet. Die Umsatzprognose für das laufende Jahr gehe von ca. 6 Millionen Euro aus, so der Geschäftsführer. (WR v. 30.11.2012)