
Dudas informierte sich an der Basis über sehenswerte Seniorenheime, um sich ein Bild von der Situation der Bewohner zu machen und ein Feedback über die Auswirkungen der aktuellen Gesetzgebung zu bekommen. Vieles, was das Haus selbst nicht bezahlen kann, finanziert der FK, wie einen Demenzgarten, Snoezelraum zur Entspannung, elektrische Rollstuhlantriebe und Cosy-Chairs, die eine Fixierung ersparen. So viel positives bürgerschaftliches Engagement ist sehr gut vor dem Hintergrund, dass die öffentlichen Kassen leer sind, betonte Dudas. Er habe noch nie gehört, dass ein Seniorenheim einen Förderverein habe.
Die Struktur der Bewohner habe sich verändert, so Dahlhaus. Senioren bleiben länger zu Hause und werden von Angehörigen oder Pflegediensten versorgt und kommen mit einem höheren Pflegebedarf. Erst, wenn die Not groß ist. Das sei schade, weil die Bewohner sich dann nicht mehr so einbringen können.
Von 60 Bewohnern werden 15 im Demenzbereich versorgt. Demenz gab es schon immer, aber die Zahl wird durch die immer älteren Bewohner verstärkt. Gestern zog eine 100-jährige Dame hier ein.
Mit einer Fachkraftquote von 60 Prozent sei das Haus noch gut bedient. Aber gute Kräfte kommen nicht mehr auf den Markt, so Dahlhaus. Deshalb bilden wir selbst aus, um gute Mitarbeiter im Unternehmen zu halten. Derzeit lernen in Herscheid vier Vollzeitauszubildende und zwei nebenberufliche Kräfte. Das ist viel für unser kleines Haus.
Welches Konzept wird im Haus angewendet?, erkundigte sich Dudas. Wir müssen uns den Bewohnern anpassen, haben einen Flur für Langschläfer, an die der Dienst angepasst wurde, so Dahlhaus. Bewohner bestimmen bei vielen Entscheidungen, bei der Beschäftigungs- oder Menüplanung.
Wenn sie einen Wunsch hätte, sei das eine abgespeckte Pflegedokumentation, weil die so viel Zeit frisst. Auch die Raumauslastung des Bistros könne besser werden.
(Monika Wiegelmann, WR v. 04.05.2012)