

Die Ebbegemeinde schrumpft und wird immer älter – der Demografische Wandel macht auch vor Herscheid keinen Halt. Gerade die absehbare Schließung der Rahlenbergschule könnte diesen Trend noch verstärken, wie Petra Crone, Mitglied des Bundestages für die SPD, kürzlich auf der Jahreshauptversammlung der Sozialdemokraten andeutete.
Die gebürtige Kiersperin Petra Crone erschien auf der Jahreshauptversammlung der SPD-Ortsfraktion Herscheid, um über den Demografischen Wandel zu sprechen. Dieser treffe besonders Herscheid sehr hart.
"Jeder sollte sich damit beschäftigen, dass Herscheid immer weiter schrumpft", sagte Crone. Man könne zwar einiges gegen diesen Trend unternehmen, doch manche Umstände müssten einfach akzeptiert werden. Wichtigstes Mittel im Kampf gegen den Demografischen Wandel sei das Angebot einer guten Schulbildung vor Ort. "Das würde viele Eltern und damit auch deren Kinder am Ort binden", erklärte Crone.
Dass die Rahlenbergschule aufgrund niedriger Anmeldezahlen in den nächsten Jahren vor dem Aus stehen könnte, sei daher umso mehr zu bedauern. Kreistagsabgeordneter Eckhard Albrecht erinnerte daran, dass die Hauptschule bereits seit Jahren kurz vor der Schließung stehe und vor allem dank auswärtiger Kinder überlebt habe. "Wir müssen uns aber überlegen, ob wir in ein paar Jahren noch eine Hauptschule für Kinder aus anderen Städten finanzieren können und wollen", sagte Albrecht.
Die Fachhochschule Südwestfalen in Lüdenscheid bezeichnete Crone dagegen als große Chance – auch für Herscheid. "Bisher sind einfach zu viele Jugendliche zum Studieren weit wegzogen und dann auch Herscheid fern geblieben", sagte Crone. Dies liege auch am Mangel hochqualifizierter Arbeitsplätze in Herscheid.
Doch im Kampf gegen den demografischen Wandel müsste auch die Pflege der Alten verbessert werden. "Ältere Menschen sollten aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können und die Potentiale des Alters sollten wiederum besser genutzt werden", forderte Crone. Dies könne beispielsweise mit der "Verpflichtung" älterer Bürger als Lesepaten oder Bürgerbusfahrer geschehen. Auch die Pflegeberatung müsse in diesem Zuge deutlich verbessert werden. cc (ST v. 31.03.2012)