
Für die Unterstützung bei seiner Kandidatur für den Landtag dankte der SPD-Landtagsabgeordnete Gordan Dudas den Herscheider Genossen und gab bei der Hauptversammlung einen Bilanzbericht über die Koalition in NRW.
Er habe für sich ein Praktikum vor Ort eingeführt und gehe dienstags in Unternehmen, Schulen oder Institutionen und arbeite einen Tag mit, erklärte Dudas. 70 Prozent seiner Arbeit investiere er in seinen Wahlkreis. Mit dem Regierungspräsidenten in Arnsberg habe er über Schüleranmeldezahlen an der Rahlenbergschule gesprochen und sich zudem beim Ministerium für einen Hochwasserschutz in Hüinghausen eingesetzt.
Fast einstimmig habe der Landtag den Bund aufgefordert, künftig anstelle eines Viertels die Hälfte der Soziallasten zu tragen. Dazu werde es eine neue Anpassung im Gemeindefinanzierungsgesetz (GFG) geben, bei der kleine Kommunen wie Herscheid stärker berücksichtigt würden. Wir hatten mit mehr Geld gerechnet, erinnerte Jörg Utermann daran, dass der Hauhalt der Gemeinde weiter belastet werde. Auch Fraktionsvorsitzender Gerd Haas betonte, dass ein Rückgang um 340 000 Euro einer Kommune, die kein Geld hat und nicht in Saus und Braus lebt, fehlt. Die Zeit dränge: Wenn das so weiter geht, können wir im Rathaus den Pleitegeier aufs Dach stellen. Damit die Sprünge nicht mehr so gravierend seien, soll es künftig alle zwei Jahre eine Anpassung im GFG geben," erklärte Dudas.
Doch trotz der Finanzmisere im Land könne er nur die Worte von Landtags-Vizepräsidentin Angela Freimuth (FDP) unterstützen, die sagte: Die Probleme, die wir gerade haben, sind Luxusprobleme gegen die, welche die Japaner gerade haben.
Man kämpfe immer noch mit den finanziellen Altlasten der schwarz-gelben Landesregierung. Aber wo soll man noch sparen? Bei der Polizei, Justiz oder Schulen? Kosten für Hartz IV dürften erst gar nicht entstehen und um das zu verhindern, müsse man in Bildung investieren, das Kernthema der SPD. Im schulpolitischen Sofortprogramm sei schon einiges umgesetzt worden. 90 Kommunen hätten sich für die Gemeinschaftsschule entschieden.
Leider sei das in Herscheid unmöglich, denn Voraussetzung sei Dreizügigkeit. Diese Zahlen werde Herscheid nicht erfüllen können, erinnerte Uterman an den demografischen Wandel in der Region. Es sollte einen Passus geben: Dorfschule ohne Dreizügigkeit, meinte Dudas. Der demografische Wandel sei schon so weit fortgeschritten, dass man 400-Seelen-Dörfer nicht mehr halten könne, aber eine Gemeinde wie Herscheid muss man halten können. Bei Entscheidungen junger Familien stehe vorne an: Das Bildungsangebot für Kinder und Eltern, das Infrastruktur-Angebot vor Ort wie Spielplätze, Schwimmbad und erst an dritter Stelle berufliche Möglichkeiten. Dudas: Eltern nehmen eine längere Fahrt zum Arbeitsplatz in Kauf, wenn sie der Familie ein vernünftiges Umfeld bieten können. (WR v. 31.03.2011)