Kein Platz für den Kinderwagen

Zu eng ist es oft für Fußgänger – besonders für Mütter mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer – auf dem Gehweg in der oberen Lüdenscheider Straße.

SPD-Ratsherr Gerhard Haas schnitt das Thema an, Sabine Grebe-Ernst, jetzt Kämmerin, bislang Leiterin des Ordnungsamts, berichtete während der Ratssitzung über den Stand der Dinge.

Im Zuge der Dorfkernsanierung während der 1980/1990er Jahre gaben die Planer nicht nur Baumtore, sondern auch Parkflächen vor. Auf der Seite des Eiscafe´s sind Boxen direkt auf der Straßendecke markiert, auf der gegenüberliegenden Seite kann der Wagen auf dem Bürgersteig auf entsprechend gepflasterten Bereichen abgestellt werden.

Das Problem dabei: Handelt es sich bei dem Auto um eine echte „Wuchtbrumme”, die womöglich noch ein wenig über die Markierung hinaus abgestellt ist, müssen sich Fußgänger zwischen Blech und Zaun oder Mauer der Privatgrundstücke mühsam durchquetschen. Das stellten Verwaltungsmitarbeiter im Selbstversuch mit Auto und Zollstock zentimetergenau fest.

Es gilt also in diesem Fall, gleich drei Beteiligten möglichst gerecht zu werden: Den Fußgängern, den Besitzern der Privatflächen (Stichwort: Wer haftet bei einem Sturz, sollte der Zaun versetzt werden?) und den Parkplatzsuchenden. Ein solches Geflecht ist eben nicht mit der schnellen Nadel zusammenzuflicken.

„Ein möglicher Lösungsansatz wäre, an der Seite der Apotheke nur ein aufgeschultertes Parken zu erlauben, also ein Parken, bei dem ein Teil des Autos auf der Fahrbahn steht”, erklärt Sabine Grebe-Ernst. Doch dann wird es eng besonders für die Linienbusse, die sich zwischen diesem Wagen und den auf der anderen Straßenseite korrekt auf den entsprechenden abgestellten Autos durchmogeln müssen. Denn die Fahrbahn kann nun einmal nicht breiter gemacht werden.

„Eigentlich müsste ein ganzes Konzept, auch für andere Bereiche mit ähnlichen Problemen, her”, sagt Sabine Grebe-Ernst. „Wir werden dem zuständigen Straßenverkehrsamt, das solche Anordnungen treffen muss, bei einem Ortstermin unsere Vorschläge unterbreiten.” Danach geht das Thema zurück in die Politik, in den Planungs- und Bauausschuss sowie den Rat. (WR 19.12.2009)