

Ralf Stötzel vom Ruhrverband erläuterte die Geschichte und Aufgaben der Versetalsperre. Schon 1929 beschloss der Vorstand des damaligen Ruhrtalsperrenvereins ihre Errichtung, aber erst 1953 wurde der Betrieb nach mehrmaligen Bauunterbrechungen von der Bezirksregierung genehmigt. Die Versetalsperre speichert in abflussreichen Zeiten Wasser, das in Zeiten geringer natürlicher Wasserführung als Zuschusswasser abgegeben wird. So bietet sie einerseits Schutz vor Hochwasser und sorgt andererseits für ausreichende Wassermengen in Trockenzeiten. Neben der Sicherstellung der Wasserversorgung des Ruhrgebietes im Verbund mit den anderen Talsperren des Ruhrverbands dient die Versetalsperre unmittelbar der Wasserversorgung von ca. 120.000 Menschen. Jährlich werden etwa 7,5 Mio. Kubikmeter als Rohwasser entnommen und zu Trinkwasser aufbereitet. 1987 wurde sie zum Wasserschutzgebiet erklärt, um die Verunreinigung des Wasserkörpers auszuschließen. Die Nutzung für Freizeit- und Erholungssuchende ist daher stark eingeschränkt. Ein umfangreiches Mess- und Kontrollprogramm garantiert die Standsicherheit und Funktionsfähigkeit der Talsperre, umfangreiche Wasserproben erfassen ständig die Gewässergüte und Wasserqualität.
Anschließend erläuterte Horst Litschel von den Stadtwerken Lüdenscheid die Trinkwasseraufbereitung und versorgung im heimischen Raum. Hauptlieferant für das im Wasserwerk Treckinghausen aufbereitete Wasser ist die Versetalsperre. Verschiedene Filterstufen und Desinfektionsstationen garantieren eine einwandfreie Trinkwasserqualität, bevor das so genannte Reinwasser mit Hochdruckkreiselpumpen in Wasserhochbehälter geleitet wird. Von dort aus werden dann jeden Tag im Durchschnitt 20.000 Kubikmeter reinsten Wassers bedarfsgerecht in die Haushalte befördert. Die Trinkwasserverordnung mit Bestimmungen, Richtlinien und genau definierten Grenzwerten zu den erlaubten Inhaltsstoffen sorgt dafür, dass Wasser das bestkontrollierte Lebensmittel ist. Die Stadtwerke Lüdenscheid unterschreiten im Wasserwerk Treckinghausen mit ihren Durchschnittswerten diese Grenzwerte sehr deutlich.